Viele Zusatzstoffe sind tabu
Viele Zusatzstoffe sind für die Fleischer tabu!
Um ein unverfälschtes und natürliches Lebensmittel zu gewährleisten, verzichten die handwerklichen Fleischer grundsätzlich auf Farbstoffe, Verdickungsmittel und Konservierungsstoffe.
Farbstoffe
Farbstoffe werden vor allem eingesetzt für Süßwaren und Getränke. Neuerdings sind Farbstoffe auch in der Bundesrepublik zur Herstellung von Fleischerzeugnissen zugelassen. Obwohl "das Auge mitisst", wünschen heute viele Verbraucher ungefärbte Lebensmittel. Gefärbte Würste erwecken auch nach längerer Lagerdauer noch einen"frischen" Eindruck. Deshalb verzichten Fleischer grundsätzlich auf Farbstoffe. Für das "Umröten" von Fleischerzeugnissen (z.B. Kasseler) wird Nitritpökelsalz und/oder Salpeter verwendet. Dies sind jedoch keine Farbstoffe, da hierbei die natürliche frische Fleischfarbe stabilisiert wird. Karottensaft, Holundersaft, Rote Beete-Saft werden nicht als Zusatzstoffe betrachtet, sondern als "färbende Lebensmittel".
Verdickungsmittel
Gelier- und Verdickungsmittel werden in Lebensmitteln verwendet, um eine sämige oder feste Konsistenz zu erreichen oder austretende Flüssigkeiten zu binden. Alginate, Agar-Agar, Carrageene werden aus Algen extrahiert. Man setzt sie Pudding, Eis und Eiscreme, Milcherzeugnissen,Bäckerei- und Konditoreiprodukten zu. Sie sind aber neuerdings auch für Fleischerzeugnisse zugelassen. Johannisbrot und Guarkernmehl werden aus Samen der Hülsenfrüchte gewonnen und z.B. als Bindemittel in Fertiggerichten eingesetzt. Mit modifizierten Stärken werden z.B. Soßen angedickt.
Für Gummibärchen, aber auch für Sülzen wird Gelatine verwendet, das aus tierischem Bindegewebe hergestellt wird. Gelatine ist ein Lebensmittel und gilt nicht als Zusatzstoff.
Konservierungsstoffe
Konservierungsstoffe hemmen das Wachstum von Mikroorganismen, wie Schimmelpilzen, Gärungserregern oderLebensmittelverderbern. Durch diese Wirkung schützen sie die Lebensmittel vor Verderb und machen sie länger haltbar. Auch Salz und Zucker wirken konservierend, sind aber keine Zusatzstoffe sondern Lebensmittel. Konservierungsstoffe wie Sorbin-, Ameisen- und Benzoesäure und deren Salze bzw. Ester sowie Schwefeldioxid und schweflige Säure dürfen nur in bestimmten Lebensmitteln und in bestimmten Dosierungen verwendet werden. Konservierungsstoffe werden im Handwerk bei frisch hergestellten Fleischerzeugnissen nicht verwendet.